Als
ich letzte Woche im Urlaub war, fiel mir beim lesen am
Frühstückstisch folgender Spruch in die Hand:
Man will nicht nur glücklich sein,
sondern auch glücklicher als die anderen.
Und das ist deshalb so schwer,
weil wir die anderen für glücklicher halten,
als sie sind.
Verfasser unbekannt
Ich
musste über diese Worte nachdenken und habe mich gefragt, wann es
mir wohl das letzte Mal so ging, dass ich auf jemand anderen gesehen,
mich verglichen habe und mir dachte, dass es demjenigen besser geht
als mir. Warum konzentrieren wir uns so sehr auf andere anstatt auf
uns selbst? Und warum fällt es uns so schwer, dass zu sehen und wert
zu schätzen was wir schon haben?
Dazu
kommt noch, dass wir in andere Menschen nicht hineinschauen können
und weder wissen, was hinter ihrer Fassade steckt, noch welches
Schicksal sie zu bewältigen hatten oder auch was ihnen in der
Zukunft noch zustoßen wird. Würde man in dem Wissen wirklich
tauschen wollen?
Viele
Menschen machen das Glücklichsein an bestimmten Bedingungen und
Objekten fest und davon abhängig. Wenn ich so aussehen würde wie
sie oder so reich wäre wie er, dann ginge es mir gut. Wenn ich nur
dass und jenes besitzen würde, dann wäre ich glücklicher und
zufriedener. Viele Menschen konzentrieren sich so sehr auf das was
sie in der Zukunft gerne haben würden, dass sie den Blick verlieren
für das, was gegenwärtig schon alles in ihrem Leben ist. Sie
verschieben es glücklich und zufrieden zu sein und finden diese
Erfüllung vielleicht nie in ihrem Leben. Denn selbst wenn man das
Objekt seiner Begierde schlussendlich bekommt, hat es nicht unbedingt
den Effekt, den man sich davon versprochen hat.
Vielleicht
nimmst du dir heute ganz bewusst einen Moment um darüber nach zu
denken was dich glücklich macht. Wofür du dankbar bist.
Im
Yogasutra des Patanjali gibt es ein Gebot des 'Nicht-stehlens',
Asteya. Mit Steya ist jedoch nicht nur gemeint einem anderen Menschen
ein Objekt weg zu nehmen, sondern gedanklich frei zu sein von
Habgier. Ein Yogi sollte die Besitztümer der anderen Menschen
respektieren ohne dabei Neid oder Verlangen zu spüren sie selbst
besitzen zu wollen.
Durch
das Yoga können wir Abstand von Objekten gewinnen und lernen zu
akzeptieren, dass uns sowieso nichts wirklich gehört. Denn wenn wir
die Welt wieder verlassen, können wir nichts davon mitnehmen.
Vielleicht kann dieser Gedanke uns ein Stück freier machen.
Auch
im Kinderyoga können wir uns mit dem Thema beschäftigen was uns
glücklich macht. Und Andere. Ich habe meine Kinder gefragt, was sie
sich und anderen Menschen wünschen und ich gebe ehrlich zu mit
Antworten gerechnet zu haben, die materialistischer gewesen wären.
Die meisten meiner Grundschulkinder wünschten sich aber keine
materiellen Dinge, sondern Essen für alle Menschen. Gesundheit. Mehr
Zeit mit ihren Eltern. Ein Mädchen wünschte sich Ihre Oma zurück,
die schon gestorben war. Also alles sehr emotionale Dinge und keine
Ipads oder Smartphones ;)
Als
wir uns in der Yogastunde mit dem Thema Glück beschäftigt haben,
unternahmen wir eine Reise. Wir sind mit einem Heißluftballon zu
einer Glückswiese mit Bäumen, schönen Blumen und Vierblättrigen
Kleeblättern geflogen. Wer ein Kleeblatt gefunden hat, durfte es
behalten. Wir haben einen Schornsteinfeger und die Glückspilze
besucht bei denen sich die Schmetterlinge tummeln. Und beim Rückflug
nach Hause die Vögel und die Wolken beobachtet. Die Musik die uns
beim Rückflug begleitet hat war 'Kisses & Cake' aus der
Filmmusik von P.S. Ich liebe dich .
Wer
sich noch ein bisschen mit dem Thema Glück beschäftigen möchte und
folgendes Buch noch nicht kennt, dem empfehle ich sehr 'Glück kommt selten allein' von Eckhard von Hirschhausen zu lesen. Ich finde es
bringt einen zum nachdenken und ist dabei gleichzeitig sehr witzig
geschrieben. Ich selbst habe es schon mehrmals wieder aus dem
Bücherschrank geholt.
Ich
wünsche dir eine schöne, von Glück und Zufriedenheit erfüllte
Woche!
Namastē
,
deine
Claudie