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Freitag, 27. Juni 2014

Glücklicher als...

Als ich letzte Woche im Urlaub war, fiel mir beim lesen am Frühstückstisch folgender Spruch in die Hand:


Man will nicht nur glücklich sein,
sondern auch glücklicher als die anderen.
Und das ist deshalb so schwer,
weil wir die anderen für glücklicher halten,
als sie sind. 
                                  
Verfasser unbekannt


Ich musste über diese Worte nachdenken und habe mich gefragt, wann es mir wohl das letzte Mal so ging, dass ich auf jemand anderen gesehen, mich verglichen habe und mir dachte, dass es demjenigen besser geht als mir. Warum konzentrieren wir uns so sehr auf andere anstatt auf uns selbst? Und warum fällt es uns so schwer, dass zu sehen und wert zu schätzen was wir schon haben?

Dazu kommt noch, dass wir in andere Menschen nicht hineinschauen können und weder wissen, was hinter ihrer Fassade steckt, noch welches Schicksal sie zu bewältigen hatten oder auch was ihnen in der Zukunft noch zustoßen wird. Würde man in dem Wissen wirklich tauschen wollen?

Viele Menschen machen das Glücklichsein an bestimmten Bedingungen und Objekten fest und davon abhängig. Wenn ich so aussehen würde wie sie oder so reich wäre wie er, dann ginge es mir gut. Wenn ich nur dass und jenes besitzen würde, dann wäre ich glücklicher und zufriedener. Viele Menschen konzentrieren sich so sehr auf das was sie in der Zukunft gerne haben würden, dass sie den Blick verlieren für das, was gegenwärtig schon alles in ihrem Leben ist. Sie verschieben es glücklich und zufrieden zu sein und finden diese Erfüllung vielleicht nie in ihrem Leben. Denn selbst wenn man das Objekt seiner Begierde schlussendlich bekommt, hat es nicht unbedingt den Effekt, den man sich davon versprochen hat.
Vielleicht nimmst du dir heute ganz bewusst einen Moment um darüber nach zu denken was dich glücklich macht. Wofür du dankbar bist.

Im Yogasutra des Patanjali gibt es ein Gebot des 'Nicht-stehlens', Asteya. Mit Steya ist jedoch nicht nur gemeint einem anderen Menschen ein Objekt weg zu nehmen, sondern gedanklich frei zu sein von Habgier. Ein Yogi sollte die Besitztümer der anderen Menschen respektieren ohne dabei Neid oder Verlangen zu spüren sie selbst besitzen zu wollen.
Durch das Yoga können wir Abstand von Objekten gewinnen und lernen zu akzeptieren, dass uns sowieso nichts wirklich gehört. Denn wenn wir die Welt wieder verlassen, können wir nichts davon mitnehmen. Vielleicht kann dieser Gedanke uns ein Stück freier machen.

Auch im Kinderyoga können wir uns mit dem Thema beschäftigen was uns glücklich macht. Und Andere. Ich habe meine Kinder gefragt, was sie sich und anderen Menschen wünschen und ich gebe ehrlich zu mit Antworten gerechnet zu haben, die materialistischer gewesen wären. Die meisten meiner Grundschulkinder wünschten sich aber keine materiellen Dinge, sondern Essen für alle Menschen. Gesundheit. Mehr Zeit mit ihren Eltern. Ein Mädchen wünschte sich Ihre Oma zurück, die schon gestorben war. Also alles sehr emotionale Dinge und keine Ipads oder Smartphones ;)
Als wir uns in der Yogastunde mit dem Thema Glück beschäftigt haben, unternahmen wir eine Reise. Wir sind mit einem Heißluftballon zu einer Glückswiese mit Bäumen, schönen Blumen und Vierblättrigen Kleeblättern geflogen. Wer ein Kleeblatt gefunden hat, durfte es behalten. Wir haben einen Schornsteinfeger und die Glückspilze besucht bei denen sich die Schmetterlinge tummeln. Und beim Rückflug nach Hause die Vögel und die Wolken beobachtet. Die Musik die uns beim Rückflug begleitet hat war 'Kisses & Cake' aus der Filmmusik von P.S. Ich liebe dich .

Wer sich noch ein bisschen mit dem Thema Glück beschäftigen möchte und folgendes Buch noch nicht kennt, dem empfehle ich sehr 'Glück kommt selten allein' von Eckhard von Hirschhausen zu lesen. Ich finde es bringt einen zum nachdenken und ist dabei gleichzeitig sehr witzig geschrieben. Ich selbst habe es schon mehrmals wieder aus dem Bücherschrank geholt.

Ich wünsche dir eine schöne, von Glück und Zufriedenheit erfüllte Woche!

Namastē ,
deine Claudie


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